Pohled rakouské úèastnice v LT Evropa Alice Fritsch

Pavlov liegt keine 15 Minuten nach der österreichischen Grenze (Übergang Drasenhofen) nahe der Stadt Mikulov (bekannt durch Ihre Nikolsburg) in den Pollauer Bergen.

Der See ist von der Größe vergleichbar mit dem Traunsee, nur mit der Tiefe kann er nicht mithalten. So war es dort früher eine Sumpflandschaft, der das Schilf entwendet wurde und die überflutet wurde. Noch heute stehen einige kahle Bäume mitten im Wasser und es gibt Stellen, an denen man nicht segeln sollte, da man dabei in Gefahr kommen kann gegen einen Baumstrunk zu fahren.

Wie Ihr schon aus den Mails gelesen habt, hat sich das Auffinden eines Quartiers als etwas kompliziert herausgestellt. Aber es hat dennoch geklappt. Bezogen hab ich ein ganzes Haus mit 2 Zimmern, Küche , Bad und Vorzimmer für 400 Kronen (160 Schilling)- Penzion Urban +420625515362. Aber sicherlich auch empfehlenswert ist das Hotel Iris für ebenfalls 400 Kronen EZ mit Frühstück.

In den Club fährt man besser mit dem Auto. Da Pavlov auf einem Berg liegt ist man zwar schnell unten, aber retour ist´s weniger lustig. Der Yacht Club Dyje hat nicht sehr viel zu bieten, außer Unmengen von Platz! Er besteht aus einer riesigen Wiese, auf der gecampt wird und alle 210 Schiffe gemütlich Platz finden. Das Regattabüro besteht aus einem Wohnwagen, das Schwarze Brett befindet sich auf einem Kastenhänger montiert und das Beste: Das Startschiff wird jeden Tag auf Schienen ins Wasser gelassen. Alles somit ausgesprochen originell, dafür original. Meldegeld beträgt 400 Kronen und inkludiert ein T- Shirt und einen Essensbon im Wert von 30 Kronen für den am Gelände liegenden Würstelstand.

Das angesprochene Campen ist aber nicht sehr empfehlenswert. Die Duschen und Waschbecken sind im Freien, die Toiletten sind transportabel und eigens für die Regatta aufgestellt worden. Aber das Campen hat ein tolles Gemeinschaftsgefühl geschaffen. Der Club ist sehr bemüht. Jeder kennt jeden und alle sind zur Stelle, wenn Hilfe benötigt wird.

Die Wettfahrtleitung ist ein eigenes Kapitel, aber sie hat trotzdem 10 sehr nette Wettfahrten über die Bühne gebracht. Leider dreht der Wind auf dem See sehr stark und auch die Windstärke ist sehr variabel, aber verkürzt wird nicht. Somit Kursdauer im Schnitt: 1h 15min. Gesegelt wird ein Trapezkurs. Laser segeln Outerloop, Europe auf einer mittleren Bahn und Optis Innerloop. Startvorgang noch mit Blauem Peter! Sehr beliebt: Black Flagg. Die Startboje zu verlegen schien zu schwierig.

Absolut überlegen in der Europeklasse war Lenke Smídová CZE 5, immerhin war sie 7. bei den olympischen Spielen in Sydney. Den 2. Platz belegte der Kroate Ivankovic CRO 223, ihn solltet Ihr aus Pula oder Isola kennen. 3. wurde ein Tscheche: Smesný Marek CZE 11. Er war glaub ich auch bei der Lakes Week letztes Jahr. Marek ist ein gutes Beispiel dafür, daß es die Europe in Tschechien nun schon seit 30 Jahren gibt. So sind viele Segler dabei, die schon eher älter sind, und wirklich ordentlich was drauf haben. Immerhin segelte er 3 erste Plätze.

In Summe waren wir 63 (!) Schiffe aus Tschechien, Kroatien, Slowenien und Österreich. Auch in den anderen Klassen waren große Starterzahlen. Laser waren 43 Schiffe, die Optimisten würde ich auf ca. 100 schätzen.

Leider war die Teilnehmerzahl der Österreicher etwas bescheiden. So segelten nur David & Peter Styblo und ich mit. David mußte uns auch schon Sonntags Abend verlassen, weil er auch zur Schule gehen mußte. Er konnte nur an 5 Wettfahrten teilnehmen. Peter hat sich auch dafür eingesetzt, daß die Regatta für uns Österreicher nur 2 Tage hätte dauern können. Die Wettfahrtleitung hätte dem ohne weiters zugestimmt. An wem diese Idee gescheitert ist, weiß ich nicht und ist jetzt auch kein Thema mehr. Für nächstes Jahr ist die Veranstaltung sicherlich kürzer geplant. Da der 8. Mai in Tschechien Staatsfeiertag ist, und dieser heuer auf einen Dienstag fiel, wurde die Regatta auf 4 Tage ausgeweitet.

Es war wirklich eine ausgesprochen nette Regatta, die in meinen Augen sehr völkerverbindend gewirkt hat. Wahrscheinlich auch deswegen, weil Peter immer so gut gedolmetscht hat und sehr viele Leute dort kennt. Die Abende waren sehr gemütlich, schließlich gibt es in fast jeden Haus im Ort einen Weinkeller.

Ich hoffe, daß diese Regatta auch nächstes Jahr eine Schwerpunkt für uns sein wird, und das viele von Euch Zeit finden werden daran teilzunehmen. Es zahlt sich wirklich aus!!